AKTIONSTAGE QUEERE CAREARBEIT

Am 22. Juni und 06. Juli von 12 bis 18 Uhr

Auch wenn es den Anspruch gibt, queer_feministische Perspektiven auf Carearbeit zu benennen, sind queere Aspekte an Carearbeit meist kaum oder gar nicht genauer betrachtet. Diese Lücke wollen wir bei den Aktionstagen Queere Carearbeit angehen. Dabei widmen wir uns an einem Tag dem Thema der Sorgeverantwortung für Kinder, an einem zweiten Tag dem Thema Sorge- und Pflegeverantwortung für die eigenen Eltern. Was bedeutet das Thema Carearbeit für uns als queere Personen? Welche Unterstützungsstrukturen gibt es bereits oder welche Strukturen können wir entwickeln? Wie gehen wir mit dem Clash zwischen Anspruch und Realität um? In den Workshops wird es viel Raum für Austausch und Reflexion geben. Gleichzeitig werden wir einen Fokus auf Handlungsstrategien legen, um Strukturen und Ressourcen zu finden, die den Umgang mit Carearbeit in queeren Konstellationen erleichtern können. Im Anschluss an die Workshops wollen wir uns in lockerer Atmosphäre bei Kaffee, Tee und Kuchen weiter austauschen und vernetzen.

Workshop zu Queerer Elternschaft Kapitalismus und Care mit Nicola Eschen

Datum: 22.06.2024

Termin: Samstag

Uhrzeit: 12 bis 18 Uhr

Ort: Familienzentrum Schmiede, Pfarrstr.93, 10317 Berlin

So schön es ist: Ein Leben mit Kindern und der Verantwortung für sie ist nicht selten von der Konfrontation mit den eigenen Grenzen geprägt. In diesem Workshop wird Nicola Eschen einen Blick auf die Rahmenbedingungen queerer Carearbeit richten und darlegen, warum sich die Anforderungen an uns mitunter so überfordernd und widersprüchlich anfühlen. Mit dem Ziel, den eigenen Spielraum zu erweitern, wird es Raum für Austausch geben, um zu erfahren, wie andere Carearbeit mit Kindern (er)leben. Dabei spielen die Aushandlungsprozesse innerhalb von Sorge-Netzwerken eine wichtige Rolle.

Bei Bedarf gibt es eine Kinderbetreuung für Kinder ab 3 Jahren, bitte bei der Anmeldung angeben

Anmeldung unter: lesbisch.sichtbar.berlin@leslefam.de

Die Referentin NICOLA ESCHEN lebt in einer lesbischen Kleinfamilie, deren äußere Grenze nicht immer ganz so klar definiert war wie momentan. Das Care-Netzwerk um ihre Familie ebenso wie ihre eigene Care um Kinder umfasst schönste Kontinuität, schmerzhaften Wandel und gemeinsames Wachsen. Gemeinsam mit
Almut Birken hat sie das Buch „Links leben mit Kindern“ herausgegeben.

Workshop „Einfach so zurück“ Wenn queere Menschen sich um ihre Angehörigen kümmern mit Hannah Grün und Mio Storz

Datum: 06.07.2024

Termin: Samstag

Uhrzeit: 12 bis 18 Uhr

Ort: Familienzentrum Schmiede, Pfarrstr.93, 10317 Berlin

Sich um die eigenen Eltern oder Angehörigen zu kümmern, sie eventuell in einer Pflegesituation zu begleiten, fordert queere Menschen auf besondere Weise. Neben pflege- und sorgespezifischen Fragen werden häufig auch das regelmäßige Rückkehren an Orte der Kindheit- und Jugend oder der Kontakt zu Familienmitgliedern zur Belastungsprobe.

Doch wie kehre ich an einen Ort zurück, von dem ich mich bewusst distanziert habe, weil ich dort Homo-, Trans- und/oder Queerfeindlichkeit erlebt habe? Wie gehe ich mit Nähe zu meinen Eltern oder anderen Familienmitgliedern um, wenn die Beziehung zu ihnen schwierig ist? Wie verbinde ich meine Alltagsverpflichtungen mit der Carearbeit für meine Angehörigen? Welche Unterstützungssysteme gibt es? Und wie können wir uns als Community diesbezüglich besser stärken?

Der Workshop richtet sich an queere Menschen, die bereits Erfahrung mit der Pflege der eigenen Eltern haben oder sich mit den obigen Fragen auseinandersetzen möchten. 

Bei Bedarf gibt es eine Kinderbetreuung für Kinder ab 3 Jahren, bitte bei der Anmeldung angeben

Anmeldung unter: lesbisch.sichtbar.berlin@leslefam.de

HANNAH GRÜN ist Sozialwissenschaftler*in und Teil des Hamburger Forschungsnetzwerks »Sorgetransformationen«. Beruflich wie privat beschäftigt sich Hannah mit Fragen einer sozialgerechteren sowie selbstbestimmteren Alterssorge – u.a. in lesbischen, queeren Kontexten.


MIO STORZ ist studierte*r Sozialarbeiter*in und staatlich anerkannte*r Erzieher*in und war u.a. lange in der queeren Jugendhilfe tätig. Mio beschäftigt sich beruflich wie privat mit Fragen der geschlechtlichen Vielfalt, Antidiskriminierung und Empowerment und fühlt sich stark mit queer-feministischen Theorien, Netzwerken und Praxen verbunden.

HANNAH UND MIO haben zudem beide persönliche Erfahrungen zum Thema Pflege und Sorge als queere Person.