Inklusion fördern, Solidarität leben!

Manifest
für Sichtbarkeit und Teilhabe für LSBTIQ*

Diskriminierung und Ausgrenzung gehen uns alle an. Durch die Corona-Pandemie zeigen sich die strukturellen Ungleichheiten und Benachteiligungen in den Berliner LSBTIQ-Community immer deutlicher. Mit Sorge sehen wir, dass Konflikte und Sichtbarkeitskonkurrenzen auch innerhalb der LSBTIQ-Community eine zugewandte und solidarische Zusammenarbeit beeinträchtigen. Gerade in Zeiten, in denen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Klassismus, Islamfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit, Homo- und Transfeindlichkeit gesamtgesellschaftlich wieder zunehmen, ist es unsere Pflicht, auch über unterschiedliche Gewaltbetroffenheiten hinweg, solidarisch zueinander zu stehen und achtsam miteinander zu sein.
Wir stehen ein für ein Berlin der Akzeptanz und Inklusion.
Denn Solidarität, Verbundenheit und Mitgefühl waren und sind das Fundament unserer Community.

  1. WIR WOLLEN FÜR EIN INTERSEKTIONALES VERSTÄNDNIS VON SICHTBARKEIT ARBEITEN!

Ob lesbisch, schwul, bisexuell, trans, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen, Schwarze, Indigene und People of Color oder Menschen mit Behinderungen – unsere Community ist vielfältig. Viele LSBTIQ*-Personen sind von Mehrfachdiskriminierungen betroffen. Sie gehören zu unserer Community und haben zahlreiche Vereine, Initiativen und Orte mit aufgebaut und geprägt. Diese Vielfalt wollen wir auch in unseren Projekten abbilden. Zu einer anerkennenden und wertschätzenden Projektarbeit gehört die kritische Selbstbefragung und der Abbau struktureller Teilhabebarrieren. Gemeinsam wollen wir Entsolidarisierungsprozessen in Teilen unserer Community entgegenwirken.

  1. COMMUNITY-ARBEIT BRAUCHT RESSOURCEN!

Lesbische, trans und inter* Vereine und Treffpunkte sind in Berlin strukturell unterfördert. Das führt zur Prekarisierung von Arbeit und zu Sichtbarkeitskonkurrenzen. Solidarisches Handeln und die Zusammenarbeit mit anderen marginalisierten Communitys dürfen nicht an fehlenden Geldmitteln scheitern. Wir wehren uns gegen die Ungleichheit der Ressourcenverteilung und fordern daher eine paritätische Verteilung der Fördermittel.

  1. INKLUSION VERTEIDIGEN! EXKLUSION ENTGEGENSTEHEN!

Teilhabegerechtigkeit herzustellen ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Wir, die Unterzeichnerinnen, widersprechen deutlich allen Bestrebungen, inter, trans* oder nicht-binäre Personen aus unseren Vereinen, Initiativen und Kooperationen auszuschließen. Unser Verständnis, wer Zugang zu sozialen Ressourcen bekommt, ist intersektional und nicht an das bei Geburt zugeschriebene Geschlecht gebunden. Wir bemühen uns um Dialog und Wissenstransfer. Exklusion ist jedoch keine verhandelbare Option.

Wir lassen uns nicht entsolidarisieren!
Denn von der Vielfalt unserer Gesellschaft profitieren wir alle gemeinsam.

Berlin, 17. Mai 2021,
Lesbisch*.Sichtbar.Berlin in Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat und dem Fachbeirat trans

Unterzeichnet von:

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            Ein Gespräch zum Manifest