Drei Fragen an Daniela Kühling

Portraitserie Berliner Aktivist*innen, Teil 7

Kurzvorstellung
Mein Name ist Daniela und ich engagiere mich seit vielen Jahren beruflich wie ehrenamtlich für die rechtliche Gleichstellung queerer Menschen sowie für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Selbstbestimmung.
Als pädagogische Leitung des Regenbogenfamilienzentrums Lichtenberg unter der Trägerinnenschaft von Lesben Leben Familie e.V. liegt mir besonders die Sichtbarkeit und Repräsentanz queerer Familien am Herzen, unabhängig von Identitäts- und Lebensentwürfen. Neben meiner Tätigkeit im Regenbogenfamilienzentrum arbeite ich freiberuflich als Dozentin für sexuelle Bildung.

All meinen Lebensbereichen und meinem Handeln liegt eine feministische, antirassistische, antifaschistische, intersektionale und inklusive Haltung zugrunde.

Was bedeutet lesbische* Sichtbarkeit für dich?
Lesbische* Sichtbarkeit bedeutet für mich selbstverständliche Repräsentanz und Teilhabe in allen Lebensbereichen. Es bedeutet Vielfalt und auch ein Ringen um diese Vielfalt innerhalb der lesbischen* Community. Neuere Entwicklungen beunruhigen mich und lassen mich dafür kämpfen, Spaltungen innerhalb der Community entgegenzutreten, Diskurse zu führen, wo es sinnvoll ist und klare Stellung zu beziehen, wo ein konstruktiver Austausch nicht möglich ist.

Lesbische* Frauen* sind vielfältig: Butch, Femme, Fluid, bunt, weiß, schwarz, religiös und weltanschaulich divers und manchmal auch mit Penis!

Welche Idee würdest du gerne verwirklichen?
Noch mehr Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit! Innerhalb meiner Tätigkeiten spielen Fortbildungen und Workshops bereits eine große Rolle und ich wünsche mir noch mehr Bereitschaft, besonders in den Bildungs- und Hilfesystemen Vielfalt wahrzunehmen, sichtbar zu machen, wertzuschätzen und aktiv zu fördern.

Deine Wünsche an die Berliner LSBTIQ*-Community…
Diversität ist nicht verhandelbar oder identitätspolitisch auszuschlachten, Vielfalt auch innerhalb der queeren Community ist gesellschaftliche Realität. Daher wünsche ich mir: mehr Solidarität! Mehr Zusammenarbeit und Zusammenhalt! Synergien nutzen, statt Konkurrenz schüren!