Drei Fragen an Cornelia Fleck

Portraitserie Berliner Aktivist*innen, Teil 13

Kurzvorstellung
Mein Name Cornelia Fleck, in den 1990ern habe ich mich in Berlin verknallt und bin 2000 endlich in diese Stadt gezogen. Ich bin Trainerin für Performance und Participation, arbeite freiberuflich vor allem in der politischen Bildung mit dem Schwerpunkt Antidiskriminierung und bin als selbst ernannte Pleasure-Aktivistin permanent auf der Suche nach künstlerischen Interventionen. Gemeinsam mit anderen lustigen Lesben haben wir das Aktionsbündnis Summer of Queerfulness gegründet. Im März 2022 veröffentlichte ich im Querverlag dazu das Queerfulness-Manifest. Außerdem bin ich Vorsitzende der Travestie für Deutschland und ambitionierte Baby-Tunte.

Was bedeutet lesbische* Sichtbarkeit für dich?
Da Frauen traditionell ihre Sexualität abgesprochen wurde, wurden wir Lesben selbst aus historischen Homophobien ausgeschlossen und in die Unsichtbarkeit verbannt. Heute sind wir das unspektakuläre, unscheinbare und somit unattraktive L im Buchstabensalat und in Heterokontexten wird mir als Langhaarlesbe gern Heterosexualität unterstellt. Lesbische Sichtbarkeit heißt für mich, Gestalt anzunehmen, das L aus dem Salat zu fingern und auf so viele Brote als möglich zu schmieren. Creamy and spicy!

Welche Idee würdest du gerne verwirklichen?
Ich hätte gerne ein Community Building, in dem person genau das praktizieren kann: Community building. Mit wechselnden Räumen je nach Bedarf für alle möglichen Gruppen, einem Solidarity Gym und unzähligen Buchstaben übergreifenden Workshops. In diesem Gebäude gäbe es auch Betten für queere Notlagen, Newbie Dinner für Neu-Berliner*innen oder frischgebackene Queers, ein Queer Survival Training für Alle, eine supernette 24/7 Rezeption ähnlich wie Awareness Teams auf transformativen Festivals und eine Zentrale, die an alle kompetenten Stellen der Stadt weiter verweisen kann.

Deine Wünsche an die Berliner LSBTIQ*-Community…
Lasst uns verwundbar bleiben und wunderbar!