Drei Fragen an Débora Medeiros

Débora Medeiros (sie/ihr) ist promovierte Kommunikationswissenschaftlerin, nicht praktizierende Journalistin und arbeitet ehrenamtlich im Vorstand vom LesbenRing e.V. Sie kam 2011 aus Brasilien, um in Berlin zu bleiben.

Was bedeutet die Sichtbarkeit von queeren FLINTA* Personen die von Rassismus/Antisemitismus betroffen sind, für dich?
Queere rassifizierte, jüdische FLINTA* Personen zeigen — jede Person auf ihre Weise –, dass Queerness plural und von vielen Erfahrungen geprägt ist. Deren Stimmen helfen der ganzen LSBTIQ*-Community dabei, nicht nur außerhalb der Cisheteronormativität, sondern auch jenseits der weißen Perspektive zu denken und zu leben.

Welche Idee würdest du gerne (in Berlin) verwirklichen?
Ich würde gern mehr Raum schaffen und auch existierenden Räumen stärken, die wohlwollender Austausch zwischen den sehr unterschiedlichen Biografien und Communities in queeren Berlin fördern. Das kann z.B. durch gemeinsame schöne Aktivitäten wie Sport, Kunst, Partys oder Ausflüge, willkommen heißende Spaces, Demos oder Gesprächsformate passieren.

Deine Wünsche an die Berliner LSBTIQ*-Community…
Ich wünsche mir, dass wir alle mehr Dissens wagen und aus dem empathischen Austausch miteinander lernen. Ich halte es mit Audre Lorde, die sagte, „Es sind nicht die Unterschiede, die uns hemmen, es ist das Schweigen.“ Wir brauchen sowohl spezifische Safer Spaces für Menschen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind, als auch Begegnungsräumen, die heterogener sind. Die Kombination daraus kann sehr empowernd und horizonterweiternd sein.

Hier geht es zur Homepage vom Lesbenring e.V.: www.lesbenring.de/